16. Juli 2024
Zur Erinnerung an Torsten Stein 1944-2024
Torsten Stein (Fotograf: Jörg Pütz/UdS)
Mit Betroffenheit hat die Europäische Rechtsakademie vom Tod von Torsten Stein erfahren. Der ehemalige Direktor Wolfgang Heusel hat diesen Nachruf verfasst und reflektiert über seine Verbindung zur ERA.
Zur Erinnerung an Torsten Stein 1944-2024
Die Europäische Rechtsakademie trauert um Torsten Stein, langjähriges Mitglied ihres Kuratoriums und ehemaligen Direktor des Europa-Instituts der Universität des Saarlandes. Torsten Stein, Oberst der Reserve, war ein leidenschaftlicher Völkerrechtler alter Schule. Seit 1974 arbeitete er als Referent am Heidelberger Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht und wurde 1986 Professor in Heidelberg. Von 1991 bis 2012 war er Inhaber des europarechtlichen Lehrstuhls der Universität des Saarlandes und Direktor der rechtswissenschaftlichen Sektion des Europa-Instituts.
Nachdem die ERA 1991 als Institut zur europarechtlichen Fortbildung für Rechtspraktiker gegründet worden war, lud sie die Direktoren der in der Großregion ansässigen wissenschaftlichen Europainstitute ein, sie bei der Entwicklung eines kohärenten Fortbildungsprogramms zu unterstützen. Sie berief daher den damaligen Direktor des Centre européen universitaire der Universität Nancy Jean Charpentier und Torsten Stein in ihr erstes Kuratorium, das 1993 seine Arbeit aufnahm. Die langjährige Zusammenarbeit mit beiden förderte die praxisorientierte Profilierung des ERA-Angebots im Unterschied (und in Ergänzung) zu den akademisch ausgerichteten Magisterstudiengängen ihrer wissenschaftlich ausgerichteten Institute.
Torsten Stein war bis 2011 fast zwanzig Jahre Mitglied des Kuratoriums der ERA und blieb der Akademie auch nach Ablauf seines Mandats, von 1993 bis 2011 eng verbunden. Auf seinen Rat war stets zu zählen, er war einer der ersten Referenten der ERA beim Aufbau ihrer Tätigkeit in den Beitrittsstaaten Mittel- und Osteuropas ab 1993 und gefragter Experte für rechtspolitische Debatten im institutionellen oder auch zum europäischen Glücksspielrecht. Seine elegante Erscheinung, sein prägnantes Auftreten, seine Schlagfertigkeit und seine juristische Brillanz werden uns tief in Erinnerung bleiben.
Trier, 28.6.2024 Wolfgang Heusel